Kommentar vom August 2011

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Windows 7 - das neue Wunder?   

Nachdem viele Firmen einen Bogen um das ungeliebte Vista gemacht haben, wird heute Windows 7® mehrheitlich wohlwollend akzeptiert. Geblieben ist die Oberfläche Aero mit den durchscheinenden Rahmen und glänzenden Knöpfen. Die unselige Sidebar von Vista ist wieder verschwunden. Wie aber steht es mit dem wirklichen, praktischen Nutzen?

Es gibt wiederum verschiedene Versionen, die sich in Umfang und Preis unterscheiden. Alle Versionen sind mittlerweile mit Service Pack 1 erhältlich. Windows 7 gibt es in 3 Versionen, jede zusätzlich je in einer 32-Bit und einer 64-Bit Ausführung. Im Folgenden eine kurze Übersicht:

Die Unterschiede der drei Versionen

Auf der Website von Microsoft finden Sie eine Tabelle mit Merkmalen der einzelnen Versionen.

IP Version 6 wird standardmässig installiert und hat gegnüber IP Version 4 Vorrang. Bei Bedarf kann IP V6 deaktiviert werden (im Gegensatz zu einem iPhone). IP V6 dürfte aber rasch an Bedeutung gewinnen, da neue Benutzer in Asien (China, Australien, Indien etc.) nur noch V6 Adressen erhalten. Südamerika wird bald (ca. Anfags 2012) folgen.

Hardware-Anforderungen

Notwendig ist immer ein 1 GHz Prozessor, je nachdem mit 32 oder 64 Bit. Die 32-Bit Versionen erfordern minimal 1 GB Speicher und 16 GB Disk, die 64-Bit Versionen 2 GB Speicher und 20 GB Disk. Ausserdem eine Grafikkarte mit DirectX Version 9 Funktionen.

Folgende Anforderungen sind unserer Meinung nach an die Hardware zu stellen (mindestens wenn die Aero-Oberfläche genutzt werden soll):

Kompatiblität

Windows Benutzer sind sich gewohnt, dass sie immer wieder neue Programme kaufen müssen, nicht weil die bestehenden ihren Anforderungen nicht mehr genügen, sondern weil sie unter der neuen Betriebssystem-Version nicht mehr laufen. Gefärdet sind insbesondere Hardware Teiber (dann müssen Sie alte Karten entsorgen) und auch Druckertreiber für die 64-Bit Versionen. Es ist unverständlich, warum 32 Bit Druckertreiber nicht benutzt werden können. Für ältere Windows Programme haben Sie die Option, diese im XP-Modus weiter nutzen zu können. (nicht bei Home-Versionen). Ältere Programme die direkt auf Hardware zugreifen wollen (z.B. COM-Port oder Parallelport) haben das Problem, dass Windows 7 keine virtualisierten Ports zur Verfügung stellen kann. Sehr oft benötigen Sie neue Programme oder einen Upgrade. Hier eine Auswahl:

Praktische Arbeit mit Windows 7

Oft hört man, Windows 7 sei schnell. Das kann aber nur ein Vista Geschädigter so sehen. Die Oberfläche wurde grafisch aufgepeppt, aber alles ist träge und wenig responsiv. Auch ist die Oberfläche kaum intelligenter geworden und hinkt einer WPS von eCS um über 10 Jahre hintendrein.

Ein paar Beispiele?

Es ist schon so, die Maschinen werden zwar immer schneller, die Software frisst die Ressourcen aber noch schneller weg. Im Endeffekt werden wir immer langsamer!

Gleichbleibende Probleme

Einige Probleme sind nach wie vor nicht gelöst. Auch ein Windows 7 System wird im laufenden Gebrauch stetig langsamer. Ein Hauptgrund sind die "Leichen" in der Registry und trifft jene am härtesten, die gerne Programme testen. Alle Programme schreiben viel Zeug in die Registry und räumen beim Deinstallieren nur unvollständig ab. Manuell ist da kaum was zu machen, die Programme dokumentieren ja nicht, was und wozu sie etwas in die Registry schreiben. So ist die einzig sicher wirkende Mehtode, das System von Grund auf neu aufzusetzen oder einen alten Save zurück zu laden, dann sind die "Leichen" weg. Es gäbe bessere Wege. DeScribe (ein Text-Programm) schreibt alle seine Einstellungen in eine eigene INI-Datei. Nur der Hinweis auf diese Datei wird in die Registry geschrieben. Zum Entrümpeln musste also ein einziger Eintrag in der Registry entfernt werden.

Alle Programme schreiben ihre DLL (Dynamic Link Libraries) ins Verzeichnis C:\Windows\System32. Nach kurzer Zeit weiss man nicht mehr, von welcher Anwendung sie stammen. Das Durcheinander, das so entsteht, hat zum Begriff "DLL Hell" geführt. Manchmal überschreiben dumme Anwendungen einfach System DLL's mit älteren Versionen. Dann laufen plötzlich einige Programme nicht mehr.

Auch die "Updateitis" ist enorm: Fast täglich (und vor allem Freitags) werden Updates heruntergeladen. Dies nervt ganz besonders, wenn man mit dem Notebook dringend weggehen sollte, immer müssen noch ein paar Updates heruntergeladen werden und man sollte diesen Vorgang nicht unterbrechen. Kaum schaltet man den Pc wieder ein, müssen die Updates noch installiert werden. Insgesamt verliert man so pro Woche etwa eine Stunde Areitszeit! Wenn man die Updates deaktiviert, spart man einiges an Zeit, hat aber dafür ein höheres Risiko, dass Hacker ein ungeflicktes Leck ausnützen können.

Fazit

Windows 7 arbeitet in der Regel recht stabil. Der Bedarf an Rechenleistung, Hauptspeicher und Grafik-Leistung ist beträchtlich. Trotzdem ist man nicht schneller unterwegs als früher, im Gegenteil. Die Benutzerkontensteuerung ist immer noch lästig, immerhin einiges weniger als unter Vista.

Die Oberfläche hat kaum an Funktionen dazugelernt, die Benutzer werden mit optischen Gags abgespeist. Das dynamische Zusammenspiel von Programmen und Fenstern ist um Jahre hintendrein. Der graphische Firlefanz kann einem gefallen, aber er bremst. Wieviel das auf Ihrem System ausmacht können Sie selber testen: Deaktivieren Sie nur mal die durchsichtigen Rahmen temporär und beobachten Sie, wie schnell (oder eben nicht) ein Befehlsfenster aufgemacht wird: Erstellen Sie eine Verknüpfung für den cmd.exe auf dem Desktop. Klicken Sie rechts auf die Verknüpfung und wählen Sie "als Administrator ausführen". Geben Sie folgenden Befehl ein: net stop Themes. Die runden Rahmen weden eckig und alle Fenster öffnen sich schneller. Mit "net start Themes" kommen die runden Rahmen wieder zurück.

Damit das System einigermassen läuft (auch mit gösseren Programmen wie Office 2010) sind 3 GB Hauptspeicher sinnvoll. Dies ist auch meistens das Maximum, das mit der 32-Bit Version benutzt werden kann. Damit man also noch Reserve hat, sollte man ein System wählen, das auf mindesten 8 GB ausgebaut werden kann und die 64-Bit Version einsetzen

Probleme machen Treiber von Spezial-Karten, für die es keine 64-Bit Treiber gibt. Auch viele Drucker bleiben auf der Strecke, weil es keine 64-Bit Treiber dazu gibt.



Mit freundlichen Grüssen
F. Hodel